Achim Bröger liest aus seinem Jugendroman „Flammen im Kopf“

Am 21.03.2012 kamen einige Klassen der Unterstufe in den Genuss einer Lesung durch Achim Bröger, einen der renommiertesten Kinder- und Jugendbuchautoren Deutschlands.

Auch wenn der Name vielen Schülerinnen und Schülern im Vorfeld zum Teil nicht geläufig war, wurden sie doch hellhörig, als sie erfuhren, dass Herr Bröger nicht nur Verfasser zahlreicher Geschichten und Romane ist, sondern auch für Radio und Fernsehen schreibt. So wirkte er bei den erfolgreichen Serien „Sendung mit der Maus“ und „Löwenzahn“ mit und auch bei „Neues aus Uhlenbusch“, einer der bekanntesten Kinderserien der 1970er Jahre, welche vielleicht weniger den Schülern, aber auf jeden Fall so manchen Eltern noch ein Begriff sein dürfte. Momentan arbeitet der Autor unter anderem an einem Kinofilm.

Achim Bröger im Musiksaal des Studienseminars

Bevor Bröger aus seinem Jugendroman „Flammen im Kopf“ vorzulesen begann, kam er zunächst mit den Kindern ins Gespräch. Wie lange er denn brauche, um ein Buch zu schreiben, lautete die Frage einer Schülerin. Dass dies unter Umständen viel Zeit in Anspruch nehmen könne, erläuterte er am Beispiel von Meyers Großem Kinderlexikon, an dem er insgesamt über vier Jahre geschrieben habe.

Deutlich schneller ist sein Werk „Mein 24. Dezember“ entstanden, in dem aus der Sicht eines jungen Hundes auf äußerst humorvolle Weise erzählt wird, wie eigentümlich sich die Menschen an diesem „seltsamen“ Tag benehmen – ein sehr erfolgreiches Buch, das sogar ins Japanische übersetzt wurde.

Im Roman „Flammen im Kopf“ geht es um eine Gruppe Jugendlicher, die das Osterfeuer ihrer Nachbargemeinde entzünden. Es handelt sich hierbei um einen Streich, der seit Jahren immer wieder ausgeführt wird. Doch diesmal ist alles anders, denn in dem brennenden Holzstapel sitzt ein Junge – als Wachtposten. Hals über Kopf fliehen die fünf Brandstifter – vor der Polizei, vor der Rache der Nachbargemeinde und vor sich selbst.

Das Buch behandelt ernste Themen wie Gewalteskalation, Gruppenzwang und Schuldzuweisungen. Es kann jedoch auch als Krimi betrachtet werden – der Autor erwähnte, dass er aus diesem Werk auch schon auf Krimifestivals gelesen habe.

Dem Buch liegen wahre Begebenheiten zugrunde: Achim Bröger konnte selbst in seiner Umgebung erleben, wie es beim hinterlistigen Entzünden des Osterfeuers zu einem Unfall mit Todesfolge kam.

In seiner sehr abwechslungsreich gestalteten Lesung wurden auch den Schülern Fragen gestellt: So wollte Herr Bröger wissen, wer von den Anwesenden während der letzten Woche freiwillig, lediglich zum Privatvergnügen, in einem Buch gelesen habe. Die klare Mehrheit der Anwesenden meldete sich. Bröger betonte, dass er nicht nachvollziehen könne, warum er immer wieder mit dem Klischee konfrontiert wird, die „Kids“ von heute würden nicht mehr lesen. Auch statistisch konnte der Jugendbuchautor diese Vorstellung widerlegen: Die größten Zuwächse im Buchhandel seien im Bereich der Kinderliteratur, und zwar in der Gruppe der 8-12-Jährigen zu verzeichnen – ein Trend, zu dem offensichtlich auch die Schülerinnen und Schüler des Descartes-Gymnasiums ihren Beitrag geleistet haben.

Zum Schluss nutzten mehrere Kinder noch die Möglichkeit, sich ein Buch vom Autor signieren zu lassen.

 

Dank der großzügigen Unterstützung durch die Neuburger Studiengenossenschaft konnten die Kosten für die Schüler niedrig gehalten werden.

Wolfgang Kulzer