Grundwissen 9. Klasse
1. Nationalsozialismus und zweiter Wetlkrieg
1929: Weltwirtschaftskrise
- "Black Friday" (Börsenkrach am 25. Oktober 1929 in New York)
- Folgen: Konkurse, Anstieg der Arbeitslosen, politische und soziale Krisen in den US-Staaten
30.01.1933: Hitler wird Reichskanzler
- NSDAP ging 1932 als stärkste Partei hervor
- Hitler wurde von den Reichspräsidenten Hindenburg zum Reichskanzler ernannt um die politischen Ziele der NSDAP zu verfolgen
- NSDAP war in den folgenden Jahren in der Minderheit, doch Hitler hielt "scheinbar" auf legalem Weg die Position
1933: "Ermächtigungsgesetz"
- Definition: "Das Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich"
- Gewaltenteilung (Exekutive, Judikative, Legislative) konnte dadurch aufgelöst werden, da es keine Bindung ans Parlament gab
- Folge: Uneingeschränkte Macht der Regierung, Grundrechte können umgehen werden
9./10.11.1938: Pogromnacht ("Reichskristallnacht")
- öffentliche Entrechtung und Verfolgung der Juden
- jüdische Geschäfte und religiöse Einrichtungen wurden zerstört
- Folgen: Existenztot der meisten Juden
01.09.1939: Beginn des zweiten Weltkrieges
- Überfall auf Polen
- Polen hatte mit Großbritannien und Frankreich eine Bündnis
- Folge: Großbritannien und Frankreich erklärten Deutschland den Krieg
20.07.1944: Attentat auf Hitler (Stauffenbergattentat)
- wurde im "Kreisauer Kreis" schon lange geplant
- Gruppenmitglieder: Graf Schenk von Stauffenberg, Carl Gördeler, Graf James von Moltke
- Hitler überlebte
- Widerstand wurde dadurch erheblich geschwächt
8./9.05.1945: Bedingungslose Kapitulation
- Umklammerung Berlins durch sowjetische Truppen
- Daraufhin: Selbstmord Hitlers
- Das dritten Reich ging mit der Unterzeichnung der Kapitulation unter
Antisemitismus
- Antijüdische Bewegung seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
- knüpfte an die mittelalterliche und antike Judenfeindschaft an
- Bestandteil der NS-Ideologie
- Juden waren somit im dritten Reich weniger wert
Drittes Reich
- Bezeichnung für das nationalsozialistische Deutschland
- 1. Reich: Heilige römische Reich (962-1806)
- 2. Reich: Deutsches Kaiserreich (1871-1918)
- 3. Reich und somit laut des Nationalsozialismus das vollendete Reich (1933-1945)
Gleichschaltung
- politisches Schlagwort aus der Zeit der nationalsozialistischen Machtergreifung
- Ziel: Die gesamte Bevölkerung in ihrem Denken und Handeln auf die Ziele der NSDAP einzuschwören, Aufhebung des Pluralismus
- Verbot zahlreicher Institutionen und Organisationen
Konzentrations- und Vernichtungslager
- Massenlager, in denen Menschen, die nicht dem ideologischem Bild des Nationalsozialismus entsprachen, in Haft genommen, misshandelt und ermordet wurden
- 1938: Gefangene wurden für die Rüstungsindustrie eingesetzt
- 1941: Eröffnung der Vernichtungslager im Osten
- 5 bis 6 Millionen Menschen wurden bis 1945 in den Massenlager umgebracht
Machtergreifung
- beschreibt die politische Veränderungen seit 1933 bis 1934
- 1. Schritt: Ernnenung Hitlers zum Reichskanzler (30. Januar)
- 2. Schritt: Reichstagsbrandverordnung (28. Februar)
- 3. Schritt: Ermächtigungsgesetz (23. März)
- 4. Schritt: Gleichschaltungsgesetze (Frühjahr 1933)
Münchner Abkommen
- Großbritannien und Frankreich stimmten die Abtretung von tschechoslowakischen Grenzgebieten an Deutschland zu
- Großbritannien und Frankreich erhofften sich dadurch keine Gebietsansprüche von deutscher Seite
Nationalsozialismus
- Rechtsradikale politische Bewegung und Ideologie, die 1933 zum Aufbau einer Diktatur und zum Verlust der demokratischen Freiheiten in Deutschland führte
- Elemente des Nationalsozialismus sind Rassismus und Expansionismus
Nürnberger Gesetze
- Ausgrenzung und Entrechtung der Juden
- Verbot sich mit Juden zu paaren sonst gibt es Strafen
Systematische Vernichtung der Juden (Holocaust, Shoah)
- 1. Schritt: Nürnberger Gesetze (Entrechtung und Ausgrenzung der Juden)
- 2. Schritt: Pogromnacht (Verfolgung und Enteignung)
- 3. Schritt: Ermordung der Juden durch Vernichtungslagern (das bekanntester ist in Auschwitz)
- Vernichtung der Juden wurde als "Endlösung" verschleiert
Widerstand
- Früher: Widerstand gegen staatlicher und kirchlicher Gewalt und Tyrannen
- Heute: Teil der Menschenrechte seit den 20. Jahrhundert vor allem zur Rechtfertigung der Abwehr diktatorischer staatlicher Gewalt
- verschiedene Widerstände gegen die NS-Herrschaft -> kein Erfolg
2. Deutschland in der Zeit des Kalten Krieges
1946: Bayrische Verfassung
- Dezember 1946: Inkraftsetzung der Verfassung des Freistaates Bayern (nach Volksentscheid und Zustimmung der Militärregierung)
- Ziel: Schaffung einer Grundlage für einen demokratischen Rechtsstaat
24.5.1949: Grundgesetz
- Inkraftsetzung des Grundgesetzes der Bundesrepublik (Inhalt: Grundsätze der Menschenwürde, des demokratischen Rechtsstaates und der Bundesstaatlichkeit)
- seit 1990 (mit Veränderungen) gültig
1949: Gründung der beiden deutschen Staaten
- Gründung von zwei Staaten auf deutschem Boden durch Besatzungsmächte
- 1. BRD: Aufbau eines parlamentarisch - demokratischen Staates
- 2. DDR: Aufbau einer sozialistisch regierten Parteidiktatur der SED
17.6.1953: Aufstand gegen das DDR - Regime
- Demonstationen gegen die SED - Führung
- Niederschlagung durch sowjetische Truppen
- Aufbau eines flächendeckenden Systems des "Spitzelwesens"
- Fluchtwellen in die BRD und umliegende Gebiete
1961: Mauerbau
- Errichtung einer Mauer zwischen Ostberlin und den Westsektoren zur Beendigung der Massenflucht
- Mauer als Offenbarungseid des Zwangssystems
- Mauer als Symbol der deutschen Teilung
- ABER. innere Stabilisierung der DDR durch Mauerbau
Besatzungszonen
- Aufteilung Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg in vier Besatzungszonen: USA, Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion
- Teilung Berlins in vier Sektoren
Deutsche Frage
- Problem einer nationalen Einheit der Deutschen nach der Aufteilung Deutschlands 1945
- Herstellung einer deutschen Einheit 1990 erst nach jahrzehntelangen Ost - West - Konfrontationen
Entnazifizierung
- Versuch der Siegermächte nach dem 2. Weltkrieg die deutsche Gesellschaft vom Nationalismus zu säubern
- Maßnahmen: Verfolgung von Kriegsverbrecher, Umerziehung der Bevölkerung
- Beendigung der Entnazifizierung durch "Schlussgesetze"
Flucht und Vertreibung
- Flucht der deutschen Bevölkerung nach Westen aus Furcht vor der Sowjetarmee
- planmäßige Umsiedlung der Deutschen aus Ungarn und der Tschechoslowakei 1946
- Fluchtwelle aus der Sowjetunion in die westlichen Zonen
Konrad Adenauer (1876 - 1967)
- 1917 - 1933: Mitglied der Zentrumspartei
- häufige Verhaftungen in der NS - Zeit
- 1946: Vorsitzender der CDU in britischen Zone
- 1948/1949: Präsident des Parlamentarischen Rates
- 1949 - 1963: Bundeskanzler
- wichtigster Politiker in den Anfangsjahren der Bundesrepublik Deutschland
Potsdamer Konferenz
- Vereinbarung der Großmächte Sowjetunion , USA und Großbritannien über die Teilung Deutschlands in vier Besatzungszonen und über die Teilung Berlins in vier Sektoren
- Alliierter Kontrollrat und die jeweiligen Militärbefehlshaber fällen die Entscheidungen über Deutschland und die Besatzungszonen
Währungsreform
- Einführung 1948 der Deutschen Mark (DM) von den Westalliierten in Berlin (West)
- Einführung der DM - Ost in Berlin (Ost) von den sowjetischen Machthabern
- Währungsreform ist ein wichtiger Faktor für die positive Entwicklung im Westen Deutschlands
Westintegration
- Integration in die westliche Staatengemeinschaft nach der Gründung der BRD um Staatssouveränität zu erlangen
- innere Unabhängigkeit 1955
- Beitritt in das westliche Militärbündnis NATO
3. Europa und die Welt in der Zeit des Ost-West-Konflikts
Blockbildung
nach 1945: Veränderte politische Struktur:
- Ostblock (UdSSR + Verbündete)
- Westblock (USA + Verbündete)
Kalter Krieg
1947-1990/91(Auflösung des Ostblocks): Auseinandersetzung zweier unvereinbar erscheinender Weltanschauungen mit ihren politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Systemen
NATO-Vertrag (04.04.1949)
- Wunsch der Unterzeichner: weltweiten Frieden, demokratische Grundrechte, kulturelles Erbe und Wohlstand ihrer Länder gemeinsam zu verteidigen
- Verpflichtungen:
- Weltfrieden nicht zu gefährden und internationale Konflikte ohne Gewalt zu lösen
- einzelne und gemeinsame militäre Stärke, um die nationale Sicherheit der Bündnispartner zu gewährleisten (bei Angriff auf einen Staat, helfen die anderen, um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wiederherzustellen)
Warschauer-Vertrag (1955-1992)
- ="Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand" zwischen der Sowjetunion und den meisten osteuropäischen Staaten
- bilaterale Freundschafts- und Beistandspakte zwischen den Mitgliedsstaaten
- Versprechen:
- Beitrag zum weltweiten Frieden und zur diplomatischen Streitschlichtung
- Angriff auf ein Land -> Beistand der anderen Länder
- Staaten des Paktes beschicken aus den nationalen Streitkräften ein gemeinsames Kommando
- Mitglieder müssen alle Maßnahmen unterstützen, die das Bündnis stark machen, um die friedliche Arbeit dieser zu sichern
Deutsch-französischer Friedensvertrag 1963
- Ziel: Verbesserung der Beziehung zwischen beiden Ländern und möglichst gleichgerichtetes politisches Handeln
- Mittel: regelmäßige gemeinsame Beratung der Regierungen über Außen- und Wirtschaftspolitik, sowie Fragen von gemeinsamen Interessen
Meilenstein für das Ende der Erbfeindschaft
Einigung Europas
- zur Überwindung des Nationalismus und zur Verhinderung künftiger Kriege in Europa
- 1.Phase: deutsch-französische Aussöhnung und Zusammenschluss gemeinsamer Organisationen zur Europäischen Gemeinschaft(EG)
Entkolonialisierung
- Zweite Hälfte des 20.Jahrhunderts: Aufhebung kolonialer Herrschaft und Gründung unabhängiger Staaten in Asien und Afrika
- Grund:
- Selbstbestimmungsrecht aller Völker durch die Atlantik Charta (1941)
- Schwächung der Kolonialmächte durch den 2. Weltkrieg
- gebildete Elite der Kolonien, die Unabhängigkeitsbewegungen anführten
- Kalter Krieg: Kampf der Blöcke um die Gunst der Dritte-Welt-Länder
viele Probleme für die jungen Staaten (z.B. Bürgerkriege, Überbevölkerung)
Nah-Ost-Konflikt
- =Politische und militärische Auseinandersetzung zwischen Israel und arabischen Nachbarstaaten, sowie der palästinensischen Befreiungsorganisation(PLO)
- Inhalt: staatliche Organisation des ehemaligen britischen Mandatsgebiet Palästina,das Existenzrecht des Staates Israel und den staatlichen Zusammenschluss der palästinensich-arabischen Bevölkerung
UNO
- entstand 1945 als Nachfolgeorganisation des Völkerbundes
- Hauptsitz: New York
- 192 Mitglieder
- Ziele:
- Erhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit
- friedliche Streitschlichtung
- freundschaftliche Zusammenarbeit der Mitglieder
- Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten
- Mitgliedsstaaten bekennen sich zum Gewaltverzicht, zur Vertragstreue, zur Gleichheit aller Staaten und zum Selbstbestimmungsrecht der Völker