Bauernhof-Exkursion der Klasse 5c

Interview der Klasse 5c mit Frau und Herrn Mayer, Inhaber eines landwirtschaftlichen Betriebes in Hessellohe, im Rahmen des Wandertages am 29.07.2013: 

Emma: Grüß Gott Frau und Herr Mayer! Wir finden es toll, dass Sie uns erlaubt haben, heute Ihren Hof zu erkunden. Gleich am Anfang möchten wir Ihnen ein paar Fragen stellen. Wir haben im Unterricht schon viel über die Landwirtschaft gelernt und möchten wissen, ob das stimmt.

Jule: Warum sind Sie Landwirt geworden und würden Sie diesen Beruf wieder ergreifen?

Frau Mayer: Zunächst habe ich das Gymnasium besucht und studiert, danach zwei Jahre bei der Post gearbeitet. Anschließend lernte ich meinen Mann kennen. Wie meine Eltern ist auch er Landwirt. Zusammen haben wir dann den Betrieb aufgebaut. Da es sehr aufwendig war, bei der Post zu arbeiten, da ich jeden Tag mit dem Zug nach München pendeln musste, habe ich den Beruf aufgegeben. Und: Ja, ich würde wieder Landwirtin werden.

Aimee: Wie sieht der Alltag auf dem Bauernhof aus?

Frau Mayer: Jeder Tag ist im Prinzip gleich: Wir stehen um 5.30 Uhr auf, um uns um die Tiere zu kümmern. Um 7.00 Uhr muss ich mich um die Kinder kümmern, die zur Schule gehen. Ab 8.00 Uhr machen wir dann mit verschiedenen Arbeiten am Hof weiter oder fahren auf die Felder. Um ca. 17 Uhr habe ich Feierabend, mein Mann um 20 Uhr oder auch später.

Aimee: Ist es möglich, dass Sie in den Urlaub fahren?

Frau Mayer: Ehrlich gesagt: Nein. Einer von uns muss immer auf dem Hof bleiben – ein gemeinsamer Urlaub ist somit nicht möglich.

Aimee: Lohnt es sich heute noch finanziell, Landwirt zu sein?

Frau Mayer: Man braucht einen großen Betrieb, denn die Zuschüsse werden immer weniger. Viele Landwirte mit kleinen Betrieben gehen nebenbei anderen Berufen nach.

Tobias: Wie viel Ackerfläche bewirtschaften Sie?

Herr Mayer: Wir haben ungefähr 120 ha.

Maximilian: Was bauen Sie an?

Herr Mayer: Wir bauen Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln, Weizen und Gras an.

Magdalena: Wie düngen Sie Ihre Felder?

Herr Mayer: Wir düngen unsere Felder hauptsächlich mit Gülle und Mist und auch mit Kunstdünger. Den kennt ihr vielleicht, das sind kleine, weiße Kügelchen.

Magdalena: Welche Maschinen verwenden Sie?

Herr Mayer: Wir haben einen Schlepper, einen Heuwender, eine Quaderballenpresse, einen Kartoffelvollernter, einen Pflug, eine Sämaschine, einen Mähdrescher und ein Mähwerk.

Oliver: Bauen Sie auch Tierfutter selbst an?

Herr Mayer: Ja, wir bauen für die Tiere Mais, Gras und Futterweizen an.

Anna: An wen verkaufen Sie Ihre Anbauprodukte?

Herr Mayer: Die Milch wird an die Neuburger Milchwerke geliefert. Aus den Zuckerrüben wird in der Zuckerfabrik Zucker hergestellt. Aus den Kartoffeln wird in einer Schrobenhausener Fabrik Stärke gewonnen. Das Getreide wird zum Teil als Viehfutter verwendet, zum anderen Teil wird Brot daraus gemacht. Ein großer Abnehmer ist die Baywa.

Neuzugang Jüngstes Kälbchen (1 Tag) Moderner Kuhstall
 

Maximilian: Welche Tiere haben Sie?

Frau Mayer: Wir haben 180 Kühe und 70 Kälber. Ansonsten sechs Hühner, einen Hund und ein paar Katzen.

Marlene: Womit füttern Sie die Tiere?

Frau Mayer: Wir füttern unsere Tiere mit Silage, Heu, Mais und Kleegras. Im Sommer meistens mit Kleegras, Heu und Silage, im Winter eher mit Silage, Heu und Mais. Eine Kuh frisst am Tag etwa 15-20 kg.

Jule: Benutzen Sie Melkroboter?

Frau Mayer: Ja, denn diese ersparen uns viel Arbeit. Zuvor hatten wir einen Melkstand, wo man mehrere Kühe gleichzeitig melken kann. Obwohl ich am Anfang eher skeptisch war, haben wir uns schließlich einen Melkroboter gekauft. Da er sehr praktisch ist, haben wir uns zwei weitere angeschafft. Ein Melkroboter kann 60 Kühe melken, kostet allerdings heute ungefähr 200.000 Euro. Alles geht jedoch nicht automatisch: Es gibt auch faule Kühe oder welche, die krank sind und von selbst nicht zum Melkroboter gehen. Da muss ich dann nachhelfen.

Maximilian: Wie viel Milch produziert eine Kuh?

Frau Mayer: Unsere Kühe produzieren ca. 6.000-7.000 Liter Milch im Jahr. Andere Kühe, z.B. in Norddeutschland geben zum Teil auch mehr Milch, diese sind dann aber nicht, so wie unser Fleckvieh, auch dazu geeignet, Fleisch zu produzieren.

Magdalena: Verkaufen Sie auch Ihre Tiere?

Frau Mayer: Ja, leider müssen wir welche verkaufen, da es sonst viel zu viele Tiere werden.

Leoni: Haben Sie sich schon überlegt, ökologische Landwirtschaft zu betreiben?

Herr Mayer: Bei einem großen Betrieb ist das nicht möglich, da man eine große Menge Helfer benötigen würde, die das Unkraut von den Feldern entfernen. Wir haben uns als Ziel gesetzt, gesunde Lebensmittel zu produzieren. Dafür ist es nötig, Pflanzenschutzmittel gegen Pilzbefall einzusetzen.        

Schickes Cap vom Maschinenring Picknick im Garten der Gastgeber
Die Hausherren spendieren eine kleine Stärkung.

Die Klasse 5c und ihr Geographielehrer, Herr Kulzer, bedanken sich für das interessante Interview.