Lesung mit Julya Rabinowich für die 9. Jahrgangsstufe

Am 30.11.2017 war die Wiener Autorin Julya Rabinowich bei uns zu Gast, um den Schülerinnen und Schülern der 9. Jahrgangsstufe aus ihrem 2016 erschienenen Jugendbuch „Dazwischen: Ich“ vorzulesen und mit ihnen zu diskutieren. Dabei stand das aktuelle Thema „Migration“ im Mittelpunkt.

Der Jugendroman erzählt die Erlebnisse der 15-jährigen Madina, die als Kriegsflüchtling mit ihrer Familie in ein deutschsprachiges Land geflohen ist. Die genauen Umstände der Flucht werden nicht geklärt, denn Frau Rabinowich hatte sich als Ziel gesetzt, eine beispielhafte Familie zu zeichnen und Probleme zu beschreiben, die auf viele Flüchtlingsschicksale zutreffen.

 

 

Aufgebaut ist der Roman wie ein Tagebuch; die Erzählweise ist durch die Sprache einer 15-jährigen geprägt, die dem Leser ihre individuellen Eindrücke und Erlebnisse in einer Flüchtlingsunterkunft mitteilt und von Schwierigkeiten mit der unbekannten Sprache und der oft nicht einfachen Gestaltung des Alltags berichtet.

Die von Frau Rabinowich vorgetragenen Textstellen sind zum Teil durch heitere Beschreibungen geprägt, eine große Rolle spielen aber auch nachdenklich stimmende Ausschnitte, die sich mit den durch die Kriegsereignisse geprägten Verlustängsten und mit der Entfremdung der Flüchtlingskinder von ihren Eltern befassen.

Im Anschluss an die Lesung beteiligten sich viele Schülerinnen und Schüler an einer ausgiebigen Diskussion mit der Autorin. Die zahlreichen Fragen wurden von Frau Rabinowich gern und ausführlich beantwortet. So erfuhren die Jugendlichen, dass die Schriftstellerin in ihrer Zeit als Dolmetscherin für Flüchtlinge viele Erfahrungen sammeln konnte, die sie in ihrem Werk verarbeitet hat.

Die Teilnehmer wurden von der Autorin für ihre durchdachten und zum Teil auch kritischen Fragen gelobt. Am Ende kauften sich einige Schülerinnen den Roman am Büchertisch, der von der Bücherstube Neuburg organisiert wurde, und ließen sich das Buch von der Autorin mit einer persönlichen Widmung versehen.

(Text: W. Kulzer, Fotos: A. Hecker)