Deutsch- französischer Tag 2019

Eine außergewöhnliche Französisch-Stunde mit dem französischen Generalkonsul, einem Kulturattaché sowie einem Bundestagsabgeordneten

Zwei Wochen nach dem eigentlichen deutsch-französischen Tag am 22. Januar, am 5. Februar 2019,  durfte das Descartes-Gymnasium besondere Gäste aus Frankreich begrüßen: auf Vermittlung des lokalen Bundestagsabgeordneten, Dr. Reinhard Brandl - der  als Mitglied einer deutsch-französischen Parlamentariergruppe sich nicht nur in besonderer Weise um die Beziehungen zum Nachbarland bemüht, sondern auch vor kurzem das deutsch-französische Parlamentsabkommen mitverhandelt hatte - waren aus München der französische Generalkonsul, Pierre Lanapats, sowie der französische Kultur- und Sprachattaché, Louis Marandet, an die Donau gekommen.

Im Vorfeld hatten die Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klassen im Unterricht verschiedene Fragen zu den unterschiedlichsten Themenkomplexen der deutsch-französischen Beziehungen erarbeitet und zur Vorbereitung an die Gäste geschickt. Im Rahmen einer von OStRin Dr. Gabriele Kaps moderierten Panel-Diskussion hatten sie nun Gelegenheit, ihre Fragen direkt zu stellen. So entwickelte sich eine lebhafte und spannende Diskussion, in der neben dem jüngst feierlich unterzeichneten Vertrag von Aachen auch über Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Bildungspolitik und den Brexit diskutiert wurde. Angesichts eines derzeit wohl so sehr wie noch nie im Umbruch befindlichen Europas wurde ausgiebig über dessen Zukunft und den Brexit debattiert, wobei sich alle Diskussionsteilnehmer darüber einig waren, dass den am 26. Mai 2019 stattfindenden Europa-Wahlen eine singuläre Bedeutung zukäme, da es zu verhindern gelte, dass Europa-Gegner in großer Masse ins Parlament einzögen. Aus diesem Grund richteten sowohl die beiden Franzosen als auch der deutsche Politiker sich mit leidenschaftlichen Plädoyers an die Schülerinnen und Schüler, sich für das größte Friedensprojekt der Geschichte unseres Kontinents mit ganzer Kraft einzusetzen. Ein Schlüssel dazu seien persönliche Begegnungen auf europäischer Ebene, wobei natürlich Sprachkenntnisse ein wesentlicher Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis darstellten. Daher wurde übrigens auch die Diskussion fast überwiegend auf Französisch abgehalten, wobei einige zentrale Passagen, wohl mehr mit Rücksicht auf die anwesende Presse als auf die Sprachkompetenz unserer Französisch-Lernenden, dann noch auf Deutsch zusammengefasst wurden.

Die Doppelstunde, die einen Französisch-Unterricht der anderen Art darstellte, verging wie im Flug, und man hätte sicherlich noch viele weitere interessante Aspekte beleuchten können und sich noch länger austauschen können, doch der enge Zeitplan unserer Gäste ermöglichte es leider nicht, manche Punkte noch mehr zu vertiefen.

Dass die Schülerinnen und Schüler diese außergewöhnlichen Unterrichtsstunde durchaus bereichernd fanden, zeigte die Nachbereitung, bei der es ein Schüler auf den Punkt brachte, als er sinngemäß sagte: „Ich hab´ mich nicht getraut, eine Frage zu stellen, aber ich war echt verwundert, wie gut ich einer so komplexen Diskussion auf Französisch folgen konnte und wieviel ich für mich persönlich mitgenommen habe.“

Merci beaucoup de fond du coeur an unsere Gäste, dass sie sich die Zeit nahmen, um mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen und um die deutsch-französischen Beziehungen sichtbar und vor allem (be-) greifbar zu machen.

 

Dr. Gabriele Kaps

 Hier geht es zum Beitrag von intv:

https://www.intv.de/deutsch-franzoesischer-tag-franzoesischer-generalkonsul-besucht-neuburger-descartes-gymnasium-227336/

 

Auch die Lokalpresse berichtete:

https://www.donaukurier.de/lokales/neuburg/Europa-Stunde-mit-dem-Generalkonsul;art1763,4072839

https://www.augsburger-allgemeine.de/neuburg/Wenn-aus-Feinden-Freunde-werden-id53402146.html