„Four days for future“

Ein Projekt für Klimaschutz und Demokratie

Bereits zum dritten Mal konnten wir den BUND Naturschutz mit seinem Projekt „Energiespardorf“ bei uns an der Schule begrüßen und unseren 8. Klassen einen anwendungsbezogenen Workshop in Sachen Klimaschutz und Demokratie ermöglichen.

Klimawandel und Demokratieverdrossenheit sind allgegenwärtige Schlagworte, die in uns ein Gefühl der Beklommenheit und der Unsicherheit wachsen lassen. Wir ahnen, wir sollten etwas unternehmen – irgendwie, irgendwas. Doch es bleibt vage in unserem Kopf.

Ganz anders ist dies beim Energiespardorfprojekt, das alle 8. Klassen zwischen dem 19. und 22.02.2019 in jeweils vier Schulstunden durchgeführt haben. Hier erfuhren die Schülerinnen und Schüler ganz konkret, wie sie durch Energiesparmaßnahmen, durch den Einsatz regenerativer Energiequellen und durch politische Entscheidungen die Zukunft mitgestalten und zum Positiven hin verändern können.

Haus im ModelldorfNach einem Impulsvortrag des Referenten bestückten die Schülerinnen und Schüler die Häuser eines Modelldorfs, das für ein durchschnittliches bayerisches Dorf mit 8000 Einwohnern steht, mit verschiedenen „Haushaltsgeräten“ wie Beleuchtung, Unterhaltungsmedien, Waschmaschine, Trockner, Kühlschrank etc. Über eine Auswertungssoftware wurde der Stromverbrauch des Modelldorfs sofort per Beamer visualisiert. Auch der damit verbundene CO2-Ausstoß und weitere Umweltverschmutzungen wurden angezeigt. Dabei wurde der aktuelle Strommix in Deutschland für die Berechnungen zu Grunde gelegt.

Im nächsten Schritt durfte jeder Schüler versuchen sein Haus energetisch besser aufzustellen, indem er z.B. komplett auf LED-Beleuchtung umstellte, auf einen Wäschetrockner verzichtete, den Stand-by-Betrieb von Geräten unterband oder eine Photovoltaikanlage aufs Dach montierte. Dabei konnte man die Auswirkungen jeder Veränderung sofort über die Auswertungssoftware beobachten.

Solarpark und BiogasanlageIm letzten Teil des Projekts simulierten die Klassen eine Gemeinderatssitzung. Gemeinsam mit ihren Deutschlehrern hatten die Jugendlichen verschiedene Rollen verteilt und vorbereitet. Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters diskutierte der „Schüler-Gemeinderat“ über mögliche Maßnahmen, um die Energieversorgung des Dorfes umweltfreundlicher und unabhängiger zu gestalten. Sobald ein Beschluss gefasst worden war, wurde dieser konkret umgesetzt. So wurden beispielsweise Biogasanlagen oder Solarparks gebaut. Und auch hier konnten die Schülerinnen und Schüler die Auswirkungen ihrer Entscheidungen und Maßnahmen sofort wieder über die projizierten Diagramme erkennen.

Die Schülerinnen und Schüler nahmen nach eigenen Aussagen viele interessante und anwendungsbezogene Erkenntnisse mit aus dem Projekt. Sie fanden insbesondere das Modelldorf sehr ansprechend und hatten viel Spaß beim „Basteln“ an den Häusern. Die Gemeinderatssitzungen wurden in den verschiedenen Klassen unterschiedlich beurteilt. Einige Klassen hatten sehr viel Freude an ihren vorgegebenen Rollen, dagegen hätte manch anderer Schüler lieber seine eigene Meinung vertreten anstatt in eine Rolle zu schlüpfen.

An dieser Stelle möchten wir uns noch recht herzlich bei den ehrenamtlichen Referenten des BUND Naturschutz bedanken, die mit viel Leidenschaft und Freude dieses Projekt umsetzen, und bei IRMA, der Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt e.V., die einen Großteil der nicht unerheblichen Kosten des Projekts übernommen hat. Nur Dank dieser Förderung konnten wir das „Energiespardorf“ unseren Schülerinnen und Schülern kostenfrei anbieten.

S. Hammer