Präventionsarbeit am Descartes-Gymnasium

Prävention bedeutet, einen Schritt voraus zu sein. Abgeleitet vom lateinischen Verb praevenire (= zuvorkommen, verhüten) ist das Ziel von Präventionsarbeit vorbeugend Maßnahmen zu ergreifen, die risikoreiche Verhaltensweisen und destruktive Entwicklungen bei Kindern und Jugendlichen frühzeitig abwenden.

Das Themenfeld der Präventionsarbeit ist groß und bedarf immer wieder Anpassungen an die aktuelle Lebenswirklichkeit der SchülerInnen. Zu den relevanten Präventionsbereichen in der Schule gehören beispielsweise die Prävention von Gewalt, Sucht, Verhaltensstörungen, Extremismus und Kriminalität. Leider gibt es keine Rezepte, die garantieren, dass ein Mensch beispielsweise nicht süchtig wird. Aber es gibt einiges, was Erwachsene tun können, damit Jugendliche sich ihrer Entscheidungen bewusster werden, ihr Verhalten reflektieren und alternative Verhaltensweisen kennenlernen. Hierzu gehört zum einen die Vorbildfunktion, zum anderen aber auch die gezielte Information und Aufklärung, ohne dabei mahnend und belehrend den Finger zu erheben. Wir möchten den Schülern allgemeine Lebenskompetenzen (Life Skills) mit auf ihren Weg geben, um erfolgreich mit Belastungssituationen in Schule, Familie und Peergruppe umzugehen und so Suchtverhalten und riskanten Verhaltensweisen zu widerstehen.

Im Rahmen der Präventionsarbeit am Descartes-Gymnasium nehmen wir uns sowohl traditionellen als auch aktuellen Problemfeldern an.

 

Themen der Sucht- und Gewaltprävention

  • Allgemeine Information über legale und illegale Rauschmittel, ebenso über stoffungebundene Süchte, wie Essstörungen, Onlinespiele und soziale Netzwerke etc.
  • Darlegung und Erarbeitung von möglichen Suchtursachen und Auswirkungen des Konsums für Jugendliche
  • Erarbeitung von Handlungsstrategien für den verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit Suchtmitteln, Medien und zwischenmenschlichen Konflikten
  • Bereitstellung von Aufklärungsmaterialien, Informationsbroschüren und Kontaktadressen für Beratungsstellen
  • Schulinterne Beratung, Hilfestellung und Ansprechpartner (siehe unten)

 

Konkrete Umsetzung

Im Zuge der Präventionsarbeit werden altersgemäße Schwerpunkte in unterschiedlichen Teilgebieten der Sucht- und Gewaltprävention gesetzt.  Unsere Bemühungen im präventiven Aufgabenfeld sind auch darüber hinaus fester Bestandteil unseres pädagogischen Alltags und in der Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Eltern.

Im Schulalltag leisten Lehrer in ihrem täglichen Umgang mit Schülern einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Gewalt. Sie sind einerseits oft Ansprechpartner für Nöte und Sorgen der Schüler, andererseits lernen Schüler insbesondere durch deren Vorbildfunktion einen respektvollen Umgang miteinander. Über Unterrichtsprojekte und gemeinsame Aktivitäten der Klassen können die Gemeinschaft gefördert und Ausgrenzung vermieden werden. In vielen Fächern (z.B. Religion, Ethik, Geschichte) werden außerdem wichtige Aspekte des gemeinschaftlichen Zusammenlebens thematisiert. Insbesondere bei Sport, Tanz und Theater können Stress und Aggressionen abgebaut, das Einhalten von Regeln eingeübt und der Gemeinschaftsgeist gefördert werden.

Tutorenprogramme

Alle 5. Klassen werden von Tutoren aus den 9. Klassen betreut. In gemeinsamen Unternehmungen wie beispielsweise der Gruselnacht oder durch das Projekt „Klasse-Team“ wird die Klassengemeinschaft gestärkt. Die Tutoren unterstützen die Schüler aus der Unterstufe auch bei der Lösung von Konflikten und leisten einen wichtigen Beitrag zur Gewaltprävention.

Arbeitskreis Sensibilisierung/ Rassismus/ Diskriminierung

Der Arbeitskreis, bestehend aus SchülerInnen und LehrerInnen, will Aufklärungsarbeit hinsichtlich der Themen Alltagsrassismus, Homophobie und sexueller Missbrauch leisten. Erste Erfolge des Arbeitskreises sind die Einführung einer genderneutralen Toilette im Schulgebäude sowie die Einrichtung eines „safe space“. Die SMV fungiert dabei als schülernaher Ansprechpartner und Ersthelfer bei Diskriminierungsfällen.

Veranstaltungen

In der Präventionsarbeit werden aktuell folgende jahrgangsstufen-spezifische Schwerpunkte gesetzt:

  • 5. Jgst.: Gewaltprävention und Medienprävention
    Stärkung der Gemeinschaft - Projekt „Klasse Team“ (Fr. Leidl)
    Vortrag „Sicher im Internet unterwegs“ mit Hrn. Wolff (Fr. Mocker)
    Zusätzliche Abendveranstaltung mit Hrn. Wolff für die Eltern d. Jgst. 5.

  • 7. Jgst.: Medienprävention
    Vortrag „Sicher im Internet unterwegs“ mit Hrn. Weinert (Fr. Mocker)

  • 8. Jgst.: Suchtprävention
    Teilnahme am DAK-Projekt „Bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ (Fr. Zäpfel)

  • 9. Jgst.: Suchtprävention
    Projekttag „Cannabis - quo vadis?“ mit Workshops durchgeführt von Condrobs e.V. (Fr. Zäpfel)

  • 10. Jgst.: Gewaltprävention und Suchtprävention
    Interaktiver Vortrag zum Thema Zivilcourage und Gewaltprävention („Eingreifen mit Herz und Verstand“) mit Hrn. Kaiser (Fr. Mocker)
    Im Rahmen des Verkehrssicherheitsaktionstags auch Behandlung der Thematik „Alkohol am Steuer“ (Hr. Drewa)
    Im Rahmen des Vortrags zu Risiken einer HIV-Infektion und Geschlechtskrankheiten am Uniklinikum München auch Behandlung der Thematik „LGBTIQ+ - Menschen mit unterschiedlichen Identitäten oder sexuellen Orientierungen in unserer Gesellschaft“ (Hr. Schnepf)

Im Sinne einer nachhaltigen Präventionsarbeit möchten wir dringend dafür werben, dass diese - im schulischen Rahmen - nur punktuell möglichen Akzente auch zu Hause thematisiert und nachbesprochen werden. Denn nur durch die sich ergänzende Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule lässt sich letztlich ein dauerhafter Effekt der Bemühungen erwarten.

Schulinterne Lehrerfortbildung

25.11.2021: Pädagogik zwischen Islam, Islamismus und Islamfeindlichkeit - Prävention religiös begründeter Radikalisierung und antimuslimischen Rassismus mit Mustafa Ayanoğlu und Sebastian Oschwald von der Fachstelle für Prävention religiös begründeter Radikalisierung in Bayern (ufuq). (Fr. Zäpfel)

 

Schulinterne Ansprechpartner

Da wir nur zusammen im schulischen Umfeld Probleme erkennen und effektiv lösen können, bitten wir sowohl Eltern als auch betroffene Schülerinnen und Schüler in konkreten Fällen, sei es ein mögliches Sucht- oder Gewaltproblem, sich vertrauensvoll an uns zu wenden. Diskretion und eine aktive, konstruktive Problemlösung gehören dabei zu den Grundsätzen unserer Arbeit!

StRin Franziska Zäpfel (Präventionsbeauftragte, derzeit beurlaubt)

OStRin Michaela Leidl (Unterstufenbetreuerin)

StDin Petra Mocker (Wertebeauftragte / Mittelstufenbetreuerin)

StRin Stefanie Jahrsdörfer (Schulpsychologin)

 

Hilfreiche Links und Telefonnummern

 

Infos und Beratung zu ...

 

   Essstörungen

www.anad-pathways.de

   Suchthilfe und Prävention

www.condrobs.de

www.drugcom.de

   Infos zu Ecstasy und anderen "Partydrogen"

www.mindzone.info

   Infos für Raucher und deren Freunde / "Selbsttest" für Raucher

www.justbesmokefree.de

   Umgang mit Internet / Social-Media-Plattformen

www.klicksafe.de

 

 

 

 

 

 

 

 

  

Wichtige Rufnummern

 

   Die Nummer gegen Kummer

116 111 (Mo. bis Sa. von 14 - 20 Uhr)

   Teens on Phone - Die Nummer gegen Kummer

0800 - 111 0 333 (Samstags, 14-20 Uhr)

   Helpline für Raucher

0800 – 8 31 31 31 (täglich 14-18 Uhr)