Die Alpen im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie:

Exkursion des P-Seminars Geographie in die Alpenregion

Die Alpen sind ein einzigartiges Gebirge mit vielen Seen und atemberaubendem Panorama auf den Gipfeln, die Lust auf mehr wecken.

So zieht es nicht nur Urlauber, sondern auch viele Tagestouristen in die Berge. Dies ist für die wirtschaftliche Situation der Gegend sehr gut. Doch der Schein trügt, denn was für den einen Erholung bedeutet, ist für die anderen eine ganz schöne Tortur. So sind die Bewohner der Alpen teilweise vom Tourismus abhängig, andere betrachten diesen jedoch als eine „Qual“ für die Natur und fühlen sich aufgrund des hohen Touristenaufkommens belastet. Die Alpen stehen also im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Ökonomie.

Als P-Seminar des Leitfaches Geografie haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dieses Spannungsfeld genauer zu untersuchen und zu analysieren. Um uns ein eigenes Bild vor Ort zu verschaffen, reisten wir in die Alpen. Genauer gesagt in die Region rund um Lenggries.

Dafür bedurfte es im Voraus vielerlei Planung. So mussten zum Beispiel die Unterkunft, die Zugfahrt oder das Programm vor Ort geplant werden. Viele E-Mails, Telefonate und einige Monate später konnten wir schließlich mit der Umsetzung des Projekts starten.

So begann unsere Exkursion am 04.10.2022 um 9:30 Uhr am Neuburger Bahnhof. Gegen Mittag kamen wir in Kochel an. Von dort ging es zuerst mit dem Bus und anschließend zu Fuß mit dem gesamten Gepäck weiter zu unserer ersten Station – dem Walchenseekraftwerk. Dort erhielten wir eine Führung und ließen uns ausführlich über die Wasserkraft sowie die Energieversorgung der Region informieren.

Am nächsten Tag besuchten wir das Biotop Oberland. Hierbei handelt es sich um eine genossenschaftlich organisierte Landwirtschaft, die auf mehreren Hektar Gemüse für die Region anbaut. Die Mitglieder zahlen regelmäßig Beiträge für ihre wöchentliche Gemüselieferung. Am Nachmittag erhielten wir eine Führung in der Wasserversuchsanstalt in Obernach. Dort stellte uns Professor Arndt Hartlieb von der TU München aktuelle und historische Projekte vor. So werden in der Versuchsanstalt z. B. Flussläufe in einem kleineren Maßstab nachgebaut und geplante Eingriffe werden mithilfe physikalischer Experimente erprobt, um aufwendige Bauarbeiten sicherer planen zu können.

Am Donnerstagvormittag informierten wir uns über die Tourismussituation in der Region Lenggries. Dafür hatten wir einen Termin in der Touristinformation organisiert. Am Nachmittag fand eine Wanderung im oberen Gebiet der Isar mit den Isar-Rangern statt. Diese sorgen für die Bewahrung der Natur rund um die Isar.

Während unseres Aufenthalts führten wir auch eine selbst gestaltete Personenbefragung zu unserem Exkursionsthema durch, um die Meinungen der Bewohner und Touristen einzuholen.

 

Bei so viel Arbeit darf die Erholung natürlich auch nicht zu kurz kommen. So entschieden wir uns dazu, am letzten Tag mit der Seilbahn aufs Brauneck zu fahren und genossen am Vormittag bei einer kleinen Wanderung die wunderschöne Aussicht und das hervorragende Wetter. Gegen Mittag besuchten wir noch einen regionalen landwirtschaftlichen Betrieb, bevor es gegen 16.30 Uhr mit der Bahn wieder in Richtung Neuburg ging.

Während unserer viertägigen Exkursion konnten wir sehr viel Interessantes über die Region der Alpen herausfinden. Die Ergebnisse wurden dem interessierten Publikum in einer Präsentation am Donnerstag, den 22.12.2022, bei Kinderpunsch und Plätzchen im Konferenzsaal vorgestellt.

Abschließend kann man sagen, dass sich die aufwendige Planungsarbeit gelohnt hat: Wir durften vor Ort einen sehr interessanten Naturraum und dessen wirtschaftliche Nutzung begutachten und verbrachten dort nebenbei auch eine angenehme Zeit.

Dominik Rottler und Benedikt Meier