Ein unterhaltsamer Abend mit vielen Leichen

Unterstufentheater des Descartes-Gymnasiums spielt Krimiklassiker

Wozu Rache führen kann, zeigte die diesjährigen Inszenierung der Theatergruppe der Unterstufe des Descartes-Gymnasiums mit dem Krimiklassiker „Die schwarze Hand“.

In zwei Schüler- sowie zwei Abendvorstellungen waren die Mitglieder der Schulfamilie eingeladen, sich mit den Ermittlern Inspektor Platt (Eleni von Philipp) und der Kommissarsanwärterin Derrick (Melina Giannikopoulos), die beständig vom Polizeipräsidenten Archibald (Diana Schneider) unter Druck gesetzt werden, auf Spurensuche zu begeben. In der Kleinstadt Neuburg gibt es eine Serie von Einbrüchen und Morden immer bei sehr wohlhabenden Bürgern durch einen Unbekannten, der an den Tatorten immer einen schwarzen Händeabdruck hinterlässt, die schwarze Hand (Nele Lindemann, Marlene Werner). Doch plötzlich wird die Sekretärin des Polizeipräsidenten (Lujain Allaham) entführt und der Gerichtsmediziner (Ina Liebl) hat einen armen Schlucker, Max von Halden (Laura Golowko), auf dem Obduktionstisch liegen. Bei verdeckten Ermittlungen im Gasthaus an der Donau, in dem sich zahlreiche zwielichtige Personen aufhalten (Lena Brummer, Leandra Fink, Isabel Töpke), erhalten die Ermittler den entscheidenden Hinweis, nach Verbindungen zum Amazonas zu suchen. So wurde die Gräfin Emst von Schloss Grünau (Julia Kragler) dort von einer Gruppe von Verbrechern entführt, um Lösegeld zu erpressen. Wieder zurück in Neuburg beauftragte die Gräfin die schwarze Hand, um ihre ehemaligen Entführer zu ermorden (Laura Voichtleitner, Amelie Wegner). Die Fäden hält der Butler der Gräfin (Emil Strassburg) zusammen, der als Verbindungsmann zum kriminellen Milieu dient und mit einer vorgeblichen Erblindung sein Umfeld bis zum Schluss täuscht. Mit der Festnahme der schwarzen Hand durch die angehende Kommissarin Derrick ist nicht nur der Fall gelöst, sondern auch die Frage, ob Frauen nicht auch sehr gute Polizistinnen sein können.

Mit viel Engagement, Selbstbewusstsein und Spielfreude gelang es der Theatergruppe mit Bravour ihr Publikum zu fesseln und es zugleich zum Lachen zu bringen. Sei es durch das Schulskelett namens Fridolin aus dem Biosaal, das zur Öffnung des Verlieses des Schlosses gebraucht wurde, seien es die Pandas, die einen Mord begehen (Lea Gojani, Helene Baar, Bettina Papp, Laura Golowko) oder sei es durch eine Verfolgungsjagd im Bus und in Booten, die kurzerhand mit Rollbrettern und imaginierten Paddeln aus dem Fundus der Sporthalle, umgesetzt werden- die Spielfreude und Kreativität stand der jungen Truppe, die zumeist aus Spielanfängern bestand, ins Gesicht geschrieben. Und so gelangen eindrucksvolle wie spannende Momente im Theater des Studienseminars, aus dem so mancher Fünftklässler nach der Schülervorstellung mit Begeisterung und zugleich einem kleinen Schaudern ging.

M. Leidl